Im Rahmen der ersten, landesweiten Themenwoche "Cybercrime", die durch den WEISSEN RING Landesverband Rheinland-Pfalz vom 13.-17.11.23 ins Leben gerufen wurde, fand im Landesbüro in Mainz ein Fachgespräch mit kompetenten Gästen statt.
Gerhard Mainzer und Gabi Jahnen, die als stellvertretende Landesvorsitzende durch den Abend führten, konnten fachkundige Referenten begrüßen. Neben dem Bundesvorsitzenden des WEISSEN RINGS, Dr. Patrick Liesching, der quasi qua Ehrenamt, aber auch ob seiner beruflichen Tätigkeit als Leitender Oberstaatsanwalt mit Cybercrime konfrontiert ist, war Julian Paul von der Landesschüler*innenvertretung Rheinland-Pfalz zu Gast, der den Fokus auf Cybercrime und Schüler legte und mit Berichten aus der Schule tatsächlichen Praxisbezug herstellen konnte. Auch die Kombination von Cybercrime und Schule, allerdings aus Sicht der Lehrerinnen und Lehrer, beleuchtete Klaus-Peter Hammer, der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften (GEW). Einen Perspektivwechsel, nämlich die Sicht der Polizei, nahm Kriminaldirektor Markus Arend von der zentralen Kriminalinspektion Mainz in der Runde ein.
Nach ihren Eingangsstatements führte Moderator Gerd Mainzer, auch unter Beteiligung des Publikums, durch den Abend. Es gab viele Gemeinsamkeiten bei den Diskutanten, aber auch unterschiedliche Priorisierungen und Bewertungen. So waren sich alle einig, dass nicht eine Institution, ob Schule, Polizei oder das Elternhaus die Entwicklung von zunehmende Cyberkriminaliät bremsen können. Vielmehr müsse viel intensiver und häufiger zusammengearbeitet werden. Nur so könnten Synergien genutzt werden, was in Zeiten von knappen personellen Ressourcen, von immenser Bedeutung sei.
Hinschauen, statt wegsehen, sich für die Aktivitäten der Jugendlichen interessieren und auch eingreifen können, ist sowohl für Eltern, Schulfreunde als auch für Lehrer das A&O. Hier fehle es, trotz zahlreicher Kampagnen und Angeboten, bspw. dem landesweiten, sehr erfolgreichen "Medienkompetenz macht Schule", immer noch an flächendeckenden und nachhaltigen Strategien. Gleichzeitig musste die Gesprächsrunde und die Gäste, die sich aus Mitarbeitenden und Außenstellenleitungen des WEISSEN RINGS zusammensetzten, feststellen, dass nicht selten, insbesondere Präventionsangebote, nicht abgerufen beziehungsweise auf wenig Interesse stoßen würden. Neue Kanäle und Informationswege zu erschließen, sei daher ebenso notwendig, wie auch weiterhin klare Haltung in der Öffentlichkeit, insbesondere auch gegenüber den Tätern zu zeigen und nicht müde zu werden für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren und zu informieren.
"Der WEISSE RING wird sich dem Thema Cyberkriminalität weiterhin widmen und auch im nächsten Jahr zahlreiche Präventionsangebote vorhalten", so die stellvertretenden Landesvorsitzenden Jahnen und Mainzer.