Etwa die Hälfte der Einsatzkräfte von freiwilligen Feuerwehren in Deutschland hat in den vergangenen zwei Jahren Gewalt in Form von Beschimpfungen oder tätlichen Angriffen erlebt. Die ehrenamtlichen Helfer sind viel zu häufig das Ziel von Beleidigungen und Bedrohungen und dadurch stark belastet. Solche Aggressionen sind keine Bagatellen. Sie demotivieren und frustrieren die Betroffenen, was dem ehrenamtlichen Engagement und der Gesellschaft schadet. Deshalb ist es das gemeinsame Anliegen vom Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz sowie vom WEISSEN RING Landesverband Rheinland-Pfalz, ein Klima zu schaffen, das Feuerwehrkameraden vor jeglicher Gewalt schützt, Betroffene zum Reden ermutigt, zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten lotst und damit Opfern an ihren Bedürfnissen ausgerichtete Hilfen zukommen lässt.
Dazu haben der Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz und der WEISSE RING Landesverband Rheinland-Pfalz erstmalig eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. „Unsere Ehrenamtlichen sind das Herzstück der freiwilligen Feuerwehren, sie zu schützen, ihnen Schulung, Unterstützung und Beratung zu vermitteln ist uns als Landesfeuerwehrverband eine Ehrensache und wir sind froh im WEISSEN RING einen verlässlichen Kooperationspartner mit Erfahrung gefunden zu haben“, so Vizepräsident Peter Gerhards.
In dieser Kooperationsvereinbarung verpflichten sich die unterzeichnenden Verbände gegenseitig, in ihren jeweiligen Organisationen über das Angebot des Kooperationspartners konkret zu informieren, Schulungen und Präventionsangebote gemeinsam durchzuführen und über die Außenstellen des WEISSEN RINGS den Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden konkret für Beratung und Unterstützung zur Seite zu stehen. „Der WEISSE RING steht allen Opfern von Straftaten als bundesweit größte Opferschutzorganisation für Beratung, Hilfe und Prävention zu Verfügung. Wenn Ehrenamtliche, die für das Wohl und die Sicherheit von uns allen sorgen, Opfer von Gewalt werden, dann kann und darf das nicht hingenommen werden, denn dies sind Angriffe auf uns alle, auf unsere Demokratische Gesellschaft“, so die Landesvorsitzende Sabine Bätzing-Lichtenthäler, die sich sehr freut, dass diese gemeinsame Kooperationsvereinbarung, die in dieser Form bisher einzigartig ist, unterzeichnet werden konnte. Konkrete Maßnahmen, wie Präventionsschulungen, Informationsangebote oder Kontaktaufnahmen vor Ort sind bereits geplant. „Wir würden uns sehr freuen, wenn diese rheinland-pfälzische Kooperation zwischen Feuerwehrverband und WEISSEM RING auch Nachahmer in anderen Bundesländern finden würde“, zeigten sich die zwei Vereinsrepräsentaten zuversichtlich, die nach einem Jahr die Vereinbarung und die erreichten Ziele evaluieren werden.