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Pressemitteilung zum Tag der Kriminalitätsopfer 2015

WEISSER RING fordert Verbesserungen beim Opferentschädigungsgestz(OEG). Olypiasiegerin Miriam Welte ist neue Botschafterin des WEISSEN RINGS.

Die Opferrechte sind in diesem Jahr zentrales Thema beim Tag der Kriminalitätsopfer, der am 22. März begangen wird. Der Landesvorsitzende des Landesverbandes Rheinland-Pfalz des WEISSEN RINGS, Karl-Heinz Weber, wies heute im Rahmen einer Pressekonferenz auf wichtige sozialrechtspolitische Forderungen des WEISSEN RINGS zur Verbesserung der Entschädigung für Opfer hin. Zum einen muss das Opferentschädigungsgesetz (OEG) in der  Bevölkerung bekannter werden. Dazu ist es erforderlich dass Institutionen, Rechtsanwälte und Ärzte verpflichtet werden, in Fällen von Gewalt auf das OEG hinzuweisen. In Rheinland-Pfalz hat der WEISSE RING bereits eine Kooperationsvereinbarung mit dem Sozialministerium vereinbart und unterstützt damit die Arbeit der Sozialverwaltung, trotzdem ist es unerlässlich, die Forderung aufzugreifen. Voraussetzung für Leistungen nach dem OEG ist ein tätlicher Angriff, weshalb z.B. psychische Schäden derzeit vom OEG ausgeschlossen sind. Auch hier sieht der WEISSE RING Verbesserungsbedarf bei der Novellierung des OEG. So sind z.B. Stalking und auch Wohnungseinbruch für  viele Menschen derart belastend, dass sie krank werden. Auch wird die Bedrohung bei einem Banküberfall derzeit nicht als tätlicher Angriff gewertet. Auch diese Formen der Gewalt sollten ins Gesetz aufgenommen werden. Die mehr als 300 Mitarbeiter des WEISSEN RINGS in den derzeit 26 Außenstellen von Rheinland-Pfalz unterstützen die von ihnen unterstützten Opfer regelmäßig bei der Antragstellung für Leistungen aus dem OEG. Aber nicht nur dies zählt zu den Aufgaben der Mitarbeiter. In über 700 Fällen wurde 1005 mal materielle Hilfe geleistet. 300.000 EUR aus den Spendengeldern wurden hierfür eingesetzt. Der WEISSE RING war deshalb auch sehr froh, dass die Aktion „RPR hilft“ in diesem Jahr 91000.- EUR dem Landesverband zur Verfügung gestellt hat. Sehr anschaulich schilderte eine Frau ihren Leidensweg in 37 Jahre Ehe mit ständigen Gewaltausbrüchen durch ihren Ehemann. Erst nach langer Zeit fand sie die Kraft, die Scheidung zu beantragen und kam über ihren Rechtsanwalt in Kontakt mit dem WEISSEN RING. Die Mitarbeiter unterstützten sie auf dem schwierigen Weg, bei der Anzeigenerstattung und zum Gericht. Auch wurde für psychische Betreuung gesorgt. Mittlerweile ist die Frau so gefestigt, dass sie ehrenamtlich beim WEISSEN RING mitarbeitet. Der türkische Generalkonsul Ecer Torun, einer der Kooperationspartner der Aktion „Opferschutz kennt keine Grenzen“ sagte, er sei stolz, dass sein Land mit dem WEISSEN RING zusammenarbeitet und werde innerhalb der türkischen Organisationen dessen wichtige Arbeit bekannter machen. Auch der Vizepräsident des Landessportbundes, Dieter Krieger, versprach weiter Unterstützung als Kooperationspartner. Der WEISSE RING sei der Profi bei der Aufarbeitung von Gewalt. Diese könne der Sportbund gar nicht selbst leisten und sei deshalb froh, dass hier der WEISSE RING zur Verfügung stehe. Ebenso sah dies die Radsportlerin Miriam Welte, die als Polizeibeamtin die vielfältigen Facetten der Gewalt kennt. Für sie sei es Ehrensache gewesen, sich als Botschafterin des WEISSEN RINGS für den Landesverband Rheinland-Pfalz zur Verfügung zu stellen. Als sie vom Landesvorsitzenden Weber angesprochen wurde, habe sie keinen Augenblick gezögert. Noch in der Pressekonferenz hat sie ihren Mitgliedsantrag unterschrieben. Bildunterzeile: Olympiasiegerin Miriam Welte und Landesvorsitzender Karl-Heinz Weber Foto: WEISSER RING